Pause

Machen Sie mal Pause!

Dauernde Erreichbarkeit, Überstunden, Stress auch in der Freizeit. Der Ausgleich zwischen Job und Privatleben stellt für alle eine zunehmende Herausforderung dar. Der Sommerurlaub soll es oft richten. Dabei beginnt die Erholung schon damit, wie wir unsere Arbeit gestalten.

Mit einer konsequenten Arbeitsgestaltung können wir uns mehr Raum für unsere Freizeit ermöglichen. Denn Freizeit bedeutet, freie Zeit für uns zu haben. Und da sollte es auch mal ausnahmslos nur um uns gehen! Selbstfürsorge brauchen wir zur Regeneration unseres überlasteten Denk-Apparates. Ohne sind wir nicht mehr in der Lage gut zu arbeiten.

Was belastet Sie aktuell?

Dabei geht es im wesentlichen darum zu identifizieren, welche Faktoren uns besonders belasten und wie wir uns mehr Freiraum zu unserer individuellen Lebensgestaltung schaffen können. Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Welche Energiediebe begleiten mich?
  • Was raubt mir am meisten Energie?
  • Muss ich das wirklich jetzt machen oder kann ich das vertagen?
  • Welche anderen Optionen gibt es?
  • Muss ich wirklich ständig erreichbar sein oder darf ich mir auch eine Auszeit genehmigen?

Flexibilität schafft Freiräume

In Unternehmen mit einer „nine to five-Kultur“ schnappt oft die sogenannte Teilzeitfalle zu, in der vor allem Frauen stecken, obwohl sie es sich eigentlich anders wünschen. Durch die starren Arbeitszeitmodelle gibt es aber leider kaum eine Alternative. Oder man gibt sich als Paar nur noch die Klinke in die Hand. Dann ist die Arbeit zwar gut geregelt, aber das Privatleben und zumindest die Partnerschaft bleibt auf der Strecke.

Viele junge Unternehmen setzen sich mit diesem Thema intensiv auseinander. Es geht nämlich auch anders. Zeitmodelle müssen den Bedürfnissen der Arbeitnehmer und den Arbeitsprozessen angepasst werden. Dann stimmt auch die Work-Life-Balance der Arbeitnehmer. Sie sind zufriedener und leistungsfähiger. Denn es ist ein Irrglaube, dass Führungsaufgaben von Teilzeitkräften nicht übernommen werden können, wenn das Ganze richtig organisiert ist. Mittlerweile gibt es sogar einige Plattformen über die man nach einem passenden Jobsharing-Partner finden kann und Unternehmen, die solchen Modellen offen gegenüberstehen.

Denn ohne Chefs und Cheffinnen, die das ganze begleiten und unterstützen wollen, ist New Work kaum umsetzbar. Was immer wichtiger wird: eine gute Kommunikationskultur, klare Absprachen mit Teammitgliedern und dem Arbeitgeber. Eine Kundin von mir teilte sich beispielsweise ihre Stelle mit einem Werkstudenten, der nachmittags übernahm, wenn seine Vorlesungen zu Ende waren und sie ihre Kinder abholen musste.

Wenn Sie also merken, dass die Ihre Arbeitsbedürfnisse mit der bestehenden Unternehmenskultur kollidieren, dann ist Verhandlung angesagt. Überprüfen Sie doch auch einmal, ob anstrengende Fahrtzeiten zur Arbeit nötig sind oder das Homeoffice eine gute Alternative darstellt. Und ob Wochenendarbeitszeit und Überstundenregelung überhaupt klar geregelt sind? „Das ist bei uns eben so. Hier wird das so gemacht.“ sind keine gültigen Argumente (mehr).

Es geht um Ihr Leben. Geben Sie sich die Erlaubnis zu handeln und hinterfragen Sie:

  • Wie ist Ihr Arbeitszeitsystem geregelt?
  • Passt das zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen?
  • Wie werden Überstunden abgegolten?
  • Können Sie Homeoffice-Zeiten nutzen?
  • Wie werden mobile Arbeitszeiten dokumentiert?
  • Zu welchen Uhrzeiten müssen Sie erreichbar sein?

Eigenverantwortung übernehmen

Nicht nur für unsere Arbeitszeitgestaltung sollten wir Verantwortung übernehmen und sie nicht blind in die Hände unserer Vorgesetzten geben – auch und vor allem für die Erholung sind wir selbst zuständig. Für die Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit ist Erholung unabdingbar, egal ob angestellt, selbstständig, in Teilzeit oder in Vollzeit. Die freie Zeit ist wichtiger, als wir vielleicht manchmal denken.

Hier vier anregende Impulse:

  1. Suchen Sie gezielte Inspiration, die Sie auf andere Gedanken bringen, z.B. Sport, Gartenarbeit oder andere Hobbys. Wichtig dabei ist, sich ausschließlich dieser Tätigkeit zu widmen.
  2. Machen Sie sich gezielt locker, egal ob Yoga, Couch, Meditation oder Sport. Wichtig ist nur, dass Sie sich dabei entspannen.
  3. Schaffen Sie Freiräume. Hetzen Sie nicht von Termin zu Termin. Wir brauchen dazwischen Pausen. Auch zehn Minuten durchzuatmen bevor wir die Kinder abholen oder im Auto die Musik laut aufzudrehen und mitzusingen bringt die vielleicht gewünschte Kraft zurück. Mir hilft tanzen ;).
  4. Gestalten Sie Ihren Arbeitsalltag. Besprechen Sie mögliche Hürden mit Ihrem Arbeitgeber, denn Belastungen im Beruf erhöhen Ihren Erschöpfungsgrad und erschweren die Erholung. Zeigt Ihr  Arbeitgeber kein Verständnis, sind Sie dort nicht gut aufgehoben. Denken Sie daran, es geht um Ihre Gesundheit und um Ihre Leidenschaft zur Arbeit. Selbstständige müssen hingegen eigenverantwortlich Pausen einhalten, Offline-Zeiten haben und nicht für jeden Kunden immer erreichbar sein. Eine klare Kommunikationsstrategie hilft hier bei dem gewünschten Output.