Frühling nutzen

Vom Frühling und der Pubertät

Alles neu macht der Mai und es fühlt sich dieses Jahr fast an, als hätten wir den Frühling übersprungen. Dabei ist er so wichtig für unseren Energiehaushalt und unsere Weiterentwicklung. Damit ist er der Pubertät ähnlicher als wir denken.

Das Wendepunkt-Magazin wollte ich eigentlich bereits im Januar starten, aber eigentlich ist der Mai genau der richtige Zeitpunkt für einen Blog, der sich mit den Wendepunkten des Lebens beschäftigt.

Nun ist die lange Phase des Winters vorbei

Und damit die Zeit der Stille und der Einschränkungen, in der es fast unmöglich ist, größere Projekte zu vollbringen und umzusetzen oder nur mit dem Einsatz von sehr, sehr viel Energie und einem hohen Kraftaufwand. Denn nicht nur die Natur und das Wetter schiebt vielen Aktivitäten zu dieser Jahreszeit einen Riegel vor, sondern irgendwie ist auch der menschliche Geist im Winter eher träge, trübe, still und nach innen gekehrt. Im Winter große Dinge zu tun entspricht nicht dem Einklang dieser Kräfte. Und auch, wenn wir uns vor den Kamin kuscheln und es uns drinnen gemütlich machen. Die Verbindung zwischen Innen und Außen bleibt bestehen.

Und plötzlich könnten wir Bäume ausreißen

Kämpfen wir am Anfang vielleicht noch mit der letzten Erkältungswelle, wächst jetzt trotzdem von Tag zu Tag die Lust, sich zu bewegen! Raus aus der Kuschel-Wohnzimmer-Höhle! Der Winterschlaf ist vorbei!

Das ansteigende Sonnen-Licht lockt und fördert nicht nur Blätter und Blumen zu Tage, sondern auch unsere eigene Energie und das Bedürfnis nach draußen zu gehen, kreative Dinge zu tun, am liebsten „Bäume auszureißen“. Selten geben wir unser JA zum Leben so herzlich wie im Frühjahr.

Doch diese Kraft des Frühjahrs unterstützt uns auch zu anderen Zeiten, zum Beispiel am Beginn von Veränderungs-Situationen. Wenn es darum geht Entscheidungen zu treffen, weil eine bestimmte Situation so nicht mehr passt. Man hat sich aus einem Thema oder einer Situation heraus entwickelt oder man spürt den Drang der Ver-wirklich-ung des Selbstes.

Das ist zu Beginn oft noch gar nicht richtig greifbar oder rational, sondern ein innerer Drang. Wir stehen bildlich an einer Weggabelung, einem Wendepunkt, und möchtem diesem Drang folgen.

Die zweite oder dritte Pubertät

Und da sind wir bei der Pubertät angelangt, denn diesen Drang, diese Kraft, kennen wir häufig vor allem aus unseren Pubertäts-Zeiten. Man kann sie auch als Holz-Phase des Lebens beschreiben. Jugendliche sind meist unruhig, bewegungs- und aktionsfreudig. Und nicht zuletzt ist es jene Kraft, die es den Jugendlichen ermöglicht, die elterlichen, liebevoll gemeinten Begrenzungen der Erziehung, welche nun nicht mehr passen, zu sprengen. Um fortan eigene Wege zu gehen, eigene Entscheidungen zu treffen, Erfahrungen zu machen und Verantwortung zu übernehmen. Er-wachsen zu werden.

Auf der körperlichen Ebene spüren wir die Kraft, in der Lust nach Bewegung. In den Muskeln und Sehnen, in den Organen Leber und Gallenblase, welche in dieser Phase die höchste Kraft für Entgiftung, Veränderung und Transformation bereit stellen. Nicht umsonst werden in dieser Jahreszeit, oft nach alter Tradition, Fasten- oder Entgiftungs-Kuren angeboten, da der Körper zu dieser Zeit besonders gut darauf anspricht.

Alles wächst unaufhörlich! Nicht nur draußen, nicht nur der Körper, sondern auch der Geist. Und das natürliche Bedürfnis neues kennen zu lernen, egal, ob mit 15 oder 95 Jahren, soll und darf immer lebendig bleiben! Denn bis zum letzten Tag des Lebens ent-wickelt und wächst der menschliche Geist!

Ich hoffe, dass ich mit diesem Magazin ein Stück weit dazu beitragen kann und wünsche allen eine kraftvolle, kreative und entscheidungs-freudige Frühjahrszeit!

Ihre

Unterschrift Anke Nennstiel, Neuausrichtung