„Zu wenig Zeit“ – Darüber klagen die meisten, auch und vor allem Führungskräfte. Die Herausforderungen an sie haben sich stark geändert. New Work, agiles arbeiten – auch sie müssen darin ihre Rolle finden. Die Stressfaktoren sind aber häufig noch immer die alten. Vier Schritte können helfen, den Stress zu reduzieren und im Alltag wieder selbstbestimmt zu agieren.
Kennen Sie das? Mit jedem Problem kommt man zu Ihnen. Ihre Mitarbeiter erwarten ständig Lösungen von Ihnen, Entscheidungen, Ansagen, Hilfe, emotionalen Beistand. Dazu kommen Ihre eigenen Aufgaben, die Sie kaum schaffen.
„Oh seht, oh seht! Ich komme viel zu spät. Grüß Gott, bis bald, auf Wiedersehn, muss gehn, muss gehn, muss gehn.“ Sie fühlen sich wie das Kanninchen aus Alice im Wunderland, das diesen Satz immer wiederholt, gehetzt, überfordert, gedrängt? Sie haben das Gefühl, an Ihnen wird gezerrt, jeder will etwas von Ihnen und nächste Woche wieder das gleiche Spiel – täglich grüßt das Murmeltier.
Kommunikation bahnt den Weg:
- Für das „Werfen mit Problembällen“ zeigen Sie ab sofort die rote Karte. Ihr Team muss wissen, dass Sie als Führungskraft nicht akzeptieren, nur mit dem Problem konfrontiert zu werden, um es bei Ihnen abzulegen.
- Verlangen Sie von Ihren Mitarbeitern eine präzise, durchdachte, auf die wesentlichen Punkte fokussierte Darstellung des Problems: Was genau läuft nicht? Woran merken wir das? Seit wann ist das so? Wie war es vorher? Was sind die negativen Folgen? Gibt es Folgeprobleme? Wer das bei seinem ersten Gespräch mit Ihnen nicht weiß, darf gleich wieder gehen und muss schnellstens nachliefern. Sorry, dass ich das so hart sage, aber einmal etabliert, ist damit allen geholfen.
- Akzeptieren sie Problemmeldungen Ihrer Mitarbeiter nur noch in Kombination mit einer Liste von mindestens drei konkreten Lösungsvorschlägen: Was können wir tun? Wie genau? Was hat uns in der Vergangenheit schon geholfen? Wer kann unterstützen? Wie viel kostet es? Welchen Nutzen bietet das? Welches Risiko verbirgt sich dahinter?
- Bitte Sie Ihren Mitarbeiter um seine eigene Präferenz für einen der vorgetragenen Lösungsvorschläge: „Was würden Sie tun? Wie würden Sie entscheiden?“
Wenn Sie diese Strategie konsequent verfolgen werden Sie sehen, dass Sie gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen wie das tapfere Schneiderlein. Erstens, Ihre Mitarbeiter werden weniger Probleme vortragen, denn dadurch, dass sie sich direkt mit den Lösungen beschäftigen müssen, werden sie für vieles Ihre Hilfe gar nicht mehr benötigen. Zweitens, Sie coachen Ihre Mitarbeiter, immer kompetenter, couragierter und verantwortungsbewusster werden und mit Weitblick agieren.
Das bedeutet perspektivisch für Sie immer mehr Freiräume und viel weniger Stress!
Bleiben Sie kommunikativ!
Ihre