Das Leben schön machen

Schauen Sie zurück, bevor Sie Ihre Vorsätze für’s neue Jahr machen

Es gibt ein schönes Ritual zum Jahresende, das sich die besondere Stimmung in dieser Jahreszeit zunutze macht. Mit ihm können wir über das Jahr reflektieren und und diese Erkenntnisse zu nutzen machen – privat wie beruflich.

Warum Rituale so wichtig sind?

Die Vorweihnachts- und Weihnachtszeit ist von besonders vielen Ritualen geprägt. Die Adventszeit mit dem Entzünden der Kerzen, Plätzchen backen, „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ anschauen, das Schmücken des Baumes und so weiter. Man könnte sagen, die Weihnachtszeit ist zumindest bei uns in Deutschland die Hochzeit der Rituale. Es gibt solche, die wir gemeinsam „praktizieren“ und ganz persönliche. Ritualen folgen wir eigentlich täglich, oft ganz unbewusst.

Ein Ritual ist eine meist lieb gewonnene Gewohnheit, eine regelmäßige Handlung. Rituale bieten Orientierung, Ordnung und Geborgenheit, weshalb sie auch für Kinder wichtig sind, zum Beispiel vor dem Schlafen gehen. Rituale stimmen uns nicht nur auf Weihnachten ein, sondern können auch den Tages- und den Jahresablauf strukturieren. Sie sind oft so allgegenwärtig, dass sie schon nicht mehr als solche wahrgenommen werden: das gemeinsame Abendessen, das Zähneputzen vor dem Schlafengehen, der Tatort am Sonntag… Rituale erfüllen oft die Funktion von Regeln und sorgen in diesem Zusammenhang für einen unkomplizierten und reibungslosen Tagesablauf.

Auch wenn Sie vielleicht gerade eher das Gefühl haben, Sie kommen mit allem nicht hinterher und ein Meeting oder eine Verabredung auf dem Weihnachtsmarkt nach der anderen will abgeklappert werden. Versuchen Sie es ruhiger anzugehen. Nächstes Jahr ist auch noch Zeit, sich zu sehen und die gekauften Plätzchen tun es manchmal auch. Integrieren Sie lieber ein neues Ritual, das Sie in Zukunft nicht mehr missen wollen. Es eignet sich besonders gut, das Jahr einmal Revue passieren zu lassen und Bilanz zu ziehen, um die Erkenntnisse für das neue Jahr zu nutzen.

Die richtigen Fragen stellen

Zu meiner persönlichen Jahresabschlussbilanzierung gehören immer folgende Fragestellungen:

  • Was darf unbedingt so bleiben?
  • Was darf auf keinen Fall mehr passieren!
  • Was darf sich überhaupt nicht ändern!

Bedeutendere und weitreichende Zielsetzungen und Schritte gehören allerdings eher in Strategiemeetings zur Neuausrichtung, die Unternehmen in der Regel schon im November anstreben. Geschäftsführer wissen von den wichtigen Meetings, die jedes Jahr meistens zu Kurskorrekturen in Unternehmen führen. Sich jedes Jahr erneut zu hinterfragen, ist wichtig, um die Weichen für die nächsten Jahren zu stellen. Egal in welche Richtung.

  • Sind wir noch auf dem richtigen Weg?
  • Stimmen die Umsatzzahlen?
  • Wo müssen wir investieren?

Um diese Weichenstellungen zu unterstützen und zur tatsächlichen Umsetzung beizutragen, möchte ich Sie gerne auf ein Ritual aufmerksam machen, was viele vielleicht unter dem Begriff „Rauhnächte“ kennen. Es ist ein tolles Ritual, um gewohnte Muster zu durchbrechen. Meine Ausbilderin und Kollegin Frau Brigitte Palaschinski aus Hamburg hat mich dieses Jahresabschlussritual gelehrt.

Sich die Rauhnächte zunutze machen

In den Rauhnächten können wir, wie im restlichen Jahr, die Polarität des Lebens erkennen und lernen, sie anzunehmen. Heiligabend und Silvester sind die Tage zum feiern, während in anderen Nächten Stille und Dunkelheit vorherrschen. Überliefert bedeutet dies, dass zwischen dem 25. Dezember und 6. Januar, in den sogenannten Rau(c)hnächten, dem alten Volkswissen zufolge, die Schwelle zwischen Diesseits und Jenseits besonders niedrig ist. Es ist die Zeit, in der das Chaos mit der Ordnung kämpft und wilde Geister und Dämonen durch die Lande ziehen. Es ist aber auch eine Zeit des Wandels und Neubeginns, der Reinigung und der Besinnung.

Die Tage und Nächte in dieser Phase haben eine besondere Bedeutung: Es sind Lostage oder Schicksalstage – so ist alles, was an diesen Tagen passiert, von Bedeutung, selbst Träume sollen visionär sein. In dieser Zeit hat man aber auch die Möglichkeit, das neue Jahr mitzugestalten und zu beeinflussen. Denn jeder Tag der Rauhnächte steht repräsentativ für einen (Mond-)Monat im kommenden Jahr und jede Rauhnacht bringt demnach die Chance mit sich, bestimmte Vorhaben mit der Kraft der Intuition positiv zu beeinflussen.

Schöner persönlicher Jahresabschluss und energiegeladener Neustart

Am besten man widmet sich ab dem 25. Dezember zunächst einem Thema beziehungsweise einem Themenkomplex und reflektiert und meditiert unter Anleitung darüber, um die daraus gewonnenen Erkenntnisse positiv auf das neue Jahr zu transportieren.

Beispiel Rückschau 2018:

Wie habe ich Silvester 2017/2018 erlebt?
Welche Vorsätze und Pläne hatte ich?
Was ist aus ihnen geworden?
Was ist mir Gutes widerfahren?
Bei wem oder was möchte ich mich bedanken?
Gab es Unschönes?
Gab es Schicksalsschläge?
Was habe ich noch nicht verziehen?
Welche Situation aus dem Januar 2018 möchte ich noch bereinigen?
Wie bin ich mit Verantwortung umgegangen?

Dazu gehören konkrete Vorbereitungen, die bereits am 21. Dezember, zur Sommersonnenwende beginnen. Ziel ist es, durch die Vorbereitungen auf das neue Jahr  täglich Zeit mit sich selbst zu verbringen.

Konkrete Schritte:

  • Bringen Sie geliehene Dinge zurück.
  • Begleichen Sie Schulden und bezahlen Sie offene Rechnungen.
  • Bereinigen Sie ungeklärte Angelegenheiten.
  • Nutzen Sie die Zeit für einen gründlichen Haus- oder Wohnungsputz bzw. zum Aufräumen.
  • Besorgen Sie sich Räucherwerk.
  • Halten Sie Rückschau.
  • Bedanken Sie sich bei lieben Menschen, die Sie durchs Jahr begleitet haben.
  • Schließen Sie das alte Jahr ab.

Auch wenn wir in unserer modernen Gesellschaft  Rituale vielleicht nicht allzu intensiv pflegen, können wir die Zeit zwischen den Jahren dennoch für uns nutzen, uns Schutz für unsere Liebsten zu wünschen, das vergangene Jahr abzuschließen und uns auf das neue vorzubereiten. Dabei gilt es, auf den eigenen Balkon herauszutreten und sich auf sich selbst zu konzentrieren und die Gedanken zu bündeln.

Was sind Ihre Energienehmer und -geber

Ab dem 25. Dezember können Sie sich dann mit Übungen noch mehr Klarheit verschaffen. Finden Sie beispielsweise heraus, was Ihnen Energie raubt und was Ihnen Energie gibt und richten Sie Ihren Alltag im neuen Jahr danach aus. Eine konkrete Anleitung und weiter Übungen für die Zeit der Rauhnächte schicke ich Ihnen gerne auf Anfrage.

Für Fortgeschrittene:

  1. Gehen Sie jede Nacht mit einer Räucherschale durch alle Zimmer, blasen Sie den Rauch in alle Ecken und stellen Sie sich vor, dass sich alles Negative der Vergangenheit in ihm auflöst und daraus Positives entsteht. Sie können dazu Mantras sprechen oder Ihre Wünsche und Hoffnungen in eigenen Worten formulieren. Widmen Sie sich in den ersten sechs Nächten dem alten Jahr, in den anderen sechs dem neuen. Verwenden Sie eine spezielle Räuchermischung, die reinigend und befreiend wirkt.
  2. Neben dem reinigenden Räucherwerk legen Sie kleine gerollte Zettelchen auf die Kohle, auf die Sie alles aufgeschrieben haben, was Sie belastet und von dem Sie sich befreien wollen, wie zum Beispiel schlechte Eigenschaften, traurige Ereignisse oder unerfreuliche Begegnungen. Während die Zettelchen verbrennen, lösen Sie sich vom Negativen und geben schönen Gedanken, dem Verzeihen und dem Neubeginn, Raum.
  3. Entzünden Sie jeden Tag eine Kerze mit der Absicht, „ein Lichtlein“ ins Haus zu bringen.

Alles erdenklich Liebe verbunden mit den besten Wünschen für 2019!

Unterschrift Anke Nennstiel, Neuausrichtung