Korken Sprechen Kommunikation

Wieso Sektkorken nicht nur auf Sektflaschen passen

Dieser Beitrag und CoachCast-Folge 4 behandelt die Themen Kommunikation und Wirkung.

Die Radiomoderatorin Insa Löll und ich plaudern in unserem Wendepunkt-CoachCast über Neuaufstellung, Gesundheit, Kommunikation und andere wichtige gesellschaftliche Themen. Als Kommunikationsexperten gehen wir beide den Weg des authentischen Redens. Denn wir wirken, wie wir sind. In CoachCast-Folge 4 geht es deshalb um Präsentations-Techniken und das Reden vor Publikum.

Wege zur erfolgreichen Vortragspräsentation

Die Rede auf der Hochzeit des besten Freundes, die Präsentation der Ergebnisse ihrer Arbeitsgruppe oder die Vorstellung ihres Produktes vor potentiellen Kunden: Publikum zu sprechen gehört zu unserem Alltag dazu.

Einigen Menschen – besonders Diejenigen, die offen und nach außen gerichtet sind – geht das auch ganz leicht und locker von der Hand. Die meisten Anderen tun sich jedoch eher schwer damit. Und allein beim Gedanken daran werden vielen die Hände feucht, der Magen grummelt und die Stimme wird dünn. Sie haben Angst sich zu zeigen und Fehler zu machen.

Wenn es ihnen auch so oder ähnlich geht, braucht ihnen das also keineswegs peinlich zu sein. Vielmehr handelt sich um eine natürliche Reaktion, die Sie natürlich auch beeinflussen und verändern können. Dafür müssen Sie sich lediglich innerlich klar aufstellen, ein wenig in Achtsamkeit sowie Selbstreflektion üben und vor allem – wie bei jeder kleinen oder großen Neuausrichtung – den festen Willen zur Veränderung mitbringen.

Bleiben Sie genau so wie Sie sind

Bei unserer Arbeit stellen wir immer wieder fest, dass viele Menschen ihre eigene Stimme nicht mögen: Zu schrill, zu kratzig, zu hoch usw. Die gute Nachricht vorweg: Jede Stimme ist einzigartig und jede Stimme hat etwas Besonderes. Gerade das was uns stört – das leichte Kratzen, oder ein dezentes Lispeln – kann zu unserem Markenzeichen werden. Verstellen Sie also sich und Ihre Stimme besser nicht, sondern akzeptieren Sie sich und ihre Art zu Sprechen – denn so sind Sie am besten!

Bücher geben Sicherheit beim Atmen

Vor anderen, vielleicht sogar fremden Menschen zu sprechen, empfinden Viele als ungewohnt gar unangenehm. Sie sind nervös und häufig schlägt sich diese Nervosität in ihrer Stimme wieder: Sie wird dünn, sie sprechen deutlich höher und häufig auch deutlich schneller.  Die Lösung des Problems liegt in der richtigen Atmung. Atmen Sie ruhig, in den Bauch und nicht in den Brustkorb.

Eine gleichmäßige Bauchatmung gibt Ihnen unmittelbar mehr Sicherheit und Stabilität in der Stimme. Vor Präsentationen oder Vorträgen können Sie das ganz einfach zu Hause trainieren, in dem Sie sich mit einem Buch auf dem Bauch hinlegen und durch die Atmung versuchen das Buch hoch und runter zu bewegen.

Eine natürliche und deutliche Aussprache können Sie ebenfalls einfach zu Hause trainieren, in dem Sie mit einem Sektkorken im Mund laut aus der Tageszeitung vorlesen – kleine Übungen die Großes bewirken und uns sicherer machen.

Vorbereitung ist alles

Als Morning-Show-Moderatorin ist Insa Löll gewohnt, spontan zu reagieren und frei zu sprechen. Sie geht allerdings nie unvorbereitet und ohne Skript in eine Sendung. Selbst wenn sie sich bestens mit einem Thema auskennt, liegt vor ihr ein Skript. Das gibt ihr Sicherheit und ist ihr Anker, falls doch mal etwas schiefgeht. Sie schreibt sich sogar Regieanweisungen in ihre Skripte: Pausen machen, Lächeln oder besonders ruhig zu sprechen. Fertigen Sie sich also vor jedem Vortrag, vor jeder Präsentation und vor jeder Rede ein Skript an. Wie umfangreich das ausfällt, bleibt Ihnen selbst überlassen. Dem Einen reichen Schlagwörter, Andere fühlen sich mit detaillierten Stichpunkten sicherer.

Bleiben Sie authentisch

Überlegen Sie sich bei der Vorbereitung des Skriptes und der Präsentation: Was sind meine Kernbotschaften? Vor wem spreche ich heute? Wählen Sie dafür eine Sprache, die SIE sprechen und die Ihre Zuhörer verstehen: Keep it short and simple

Das heißt:

  • Sagen Sie es möglichst kurz, prägnant, einfach und leicht verständlich
  • Vermeiden Sie Fach- und Fremdwörter, es sei denn Sie sprechen vor einem Fachpublikum
  • Sind Fachausdrücke oder Fremdwörter nötig – erklären Sie sie kurz und prägnant
  • Nutzen Sie Ausdrücke, die Sie auch in Ihrem Alltag benutzen.
  • Versuchen Sie nicht besonders geblümt zu formulieren. Ihre Zuhörer merken schnell, dass Sie das eigentlich nicht sind
  • Haben Sie keine Angst Ausdrücke zu wiederholen

Wir merken bei unserer Arbeit immer wieder, dass Menschen sich gerade dann verhaspeln oder unsicher wirken, wenn Sie in Ihrer Sprache nicht bei sich bleiben und versuchen eine Rolle zu spielen. Das können die Wenigsten kontinuierlich durchhalten und strengt auf Dauer auch an. Bleiben Sie also so wie Sie sind, denn so sind Sie am Besten und so wird Sie jeder verstehen. Schließlich ist das Ziel einer jeden guten Präsentation ja, dass ihre Zuhörer Sie verstehen und Ihre Botschaft ankommt!

Pannen und Patzer machen Sie noch besser

„In meinen Moderationen im Radio oder auf der Bühne kommt es trotz guter Vorbereitung immer wieder vor, dass Patzer passieren: Ich verspreche mich plötzlich mehrfach in einem Satz, oder merke: Oh Gott – den Satz, den ich hier gerade angefangen habe, kriege ich nicht zu Ende,“ sagt Insa Löll. „Noch nie“ und sie wiederholt,  „wirklich noch nie hat mir ein Zuschauer oder Hörer einen solchen Patzer übel genommen“. Sie rät deshalb: Machen Sie eine Pause, sammeln sie sich, lachen sie und vielleicht haben sie die Muße noch einen lockeren Spruch zu bringen wie z.B. „Ich glaube, ich komme am besten noch mal rein!“, oder „Ich versuche kurz den Knoten in meiner Zunge zu lösen.“

Gerade in diesen Situationen bekommt Insa Löll das Feedback von Hörern: „Die kleine Panne bei Dir in der Sendung und wie du über dich gelacht hast…das fand ich richtig sympathisch“. Wenn Sie also in Ihrem Vortrag patzen: nicht verkrampfen, Pause machen, über sich lachen, sammeln und weiter geht’s! Sie wirken menschlich und nah. Und das gibt Ihnen für die Zukunft außerdem noch mehr Sicherheit, weil Sie keine Angst mehr vor Fehlern haben.

Mehr dazu hier in CoachCast Folge 4 zu dem Thema Kommunikation und Wirkung. Hören Sie gerne rein. Wir freuen uns auf Ihr Feedback.

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Mit Imagefilm Musik: Walking on Air von Frametraxx